Montag, 31. März 2014

Bibelempfehlung

Liebe Eltern,
in der letzten Woche haben sich die Erstkommunionkinder mit der Bibel beschäftigt. Näheres zur Bedeutung der Bibel für den Glauben der Christen und für die Feier des Gottesdienstes können Sie dem Elternbrief zur fünften Gruppenstunde entnehmen. Wenn Sie eine geeignete Kinderbibel suchen, kann ich Ihnen diese von Rainer Oberthür empfehlen:

http://www.randomhouse.de/Buch/Die-Bibel-fuer-Kinder-und-alle-im-Haus/Rainer-Oberthuer/e245507.rhd

Vielleicht machen Sie sich ja gemeinsam mit Ihrem Kind auf den Weg, die Bibel - und damit Gott - immer besser kennen zu lernen?

Donnerstag, 20. März 2014

Wie werden Hostien hergestellt?

Ordensfrauen backen Hostien. Wie sie dies tun und welche Bedeutung dies für sie hat, zeigt dieser Film: https://www.youtube.com/watch?v=c0D7NJd38WU

Und auch evangelische Christen in Dresden backen Hostien: https://www.youtube.com/watch?v=AarveqU3c6M

Diesen Film find ich noch am besten: https://www.youtube.com/watch?v=9CLwDr2ih8M




Samstag, 15. März 2014

Erstbeichte - Beichtfeier


Vor Beginn der  eigentlichen Erstkommunionvorbereitung empfangen die Kinder zum ersten Mal das Sakrament der Versöhnung.

Dies begehen wir im Rahmen einer gemeinsamen Beichtfeier.


Während dieser Feier können die Kinder - und natürlich auch die Erwachsenen - zu einem von mehreren anwesenden Priestern gehen und ein persönliches Sündenbekenntnis ablegen.



Danach sagt ihnen der Priester - indem er ihnen die Hände auflegt - die Vergebung Gottes zu.

Im vierten Schuljahr laden wir die Kinder ein, das Sakrament der Versöhnung im Rahmen eines Beichtgespräches kennen zu lernen. Darauf werden sie im Rahmen einer Kontaktstunde in der Schule vorbereitet. Eine Einführung gibt es ebenfalls unmittelbar vor dem Beichtgespräch.

Anmeldung

Die Anmeldung aller Kinder, die zur Erstkommunion gehen möchten, erfolgt während des ersten Elternabends direkt nach den Sommerferien.
 
Dazu werden die Eltern kurz vor den Sommerferien eingeladen. Das Einladungsschreiben verteilen wir über die Grundschulen in Stadtlohn an die Schüler der zweiten Klasse. Eltern, deren Kinder nicht in Stadtlohn zur Schule gehen, werden über die örtliche Presse, die Kirchenzeitung oder über die Vermeldungen vor den Gottesdiensten informiert. Wer das Einladungsschreiben nicht erhalten hat, kann es hier herunterladen:
http://www.st-otger.de/dateien/Einladung%20zum%201.%20Elternabend%202015.pdf
 
Ebenso das Anmeldeformular:
Wenn Sie für Ihr Kind den Samstags- oder Familienweg wählen, müssen Sie es dazu gesondert anmelden. Diesen Termin erfahren Sie während des ersten Elternabends.

Freitag, 14. März 2014

FAMILIENWEG


Der „Familienweg“ richtet sich an Familien, die sich aus Anlass der Erstkommunionvorbereitung als Familie gemeinsam auf den Weg machen wollen, tiefer in ihren Glauben hineinzuwachsen. Er richtet sich an die ganze Familie, also auch an Eltern und an jüngere und ältere Geschwister. Wenigstens eine erwachsene Bezugsperson – das kann auch zum Beispiel die Großmutter oder der Patenonkel sein – sollte das Kind auf diesem Weg aktiv begleiten. Das Kernstück dieses Weges ist ein Familienwochenende in einem Bildungshaus. Dort gibt es Angebote für die Kommunionkinder mit ihren Eltern, aber auch für jüngere und ältere Geschwisterkinder. An diesem Wochenende ist uns der Austausch über den Glauben innerhalb der Familie wichtig.

drei Treffen in Stadtlohn
  • Programm für Erstkommunionkinder mit Eltern / Bezugsperson.
  • Ort: Pfarrzentrum
  • Zeit: ca. 2 Stunden am Sonntag in Verbindung mit der Gemeindemesse.

sechs Treffen in der Kirche mit den Kindern der anderen Wege

  • Kirchenführung
  • Beichtfeier
  • Gottesdienste und Andachten
ein Wochenende in einem Bildungshaus
  • Programm für ganze Familie

Teilnehmerzahl:
  • maximal 55 Personen

Anmeldung:
  • allgemeine Anmeldung zur Erstkommunion während des ersten Elternabends,
  • Entscheidung für den Familienweg siehe gesonderter Anmeldetermin
    (wird beim ersten Elternabend bekanntgegeben).

Kosten:
  • 10,- € allgemeiner Kostenbeitrag
  • Unterkunftskosten im Bildungshaus (maximal 220,-€ pro Familie)
  • Eine Kostenbeteiligung der Gemeindecaritas ist möglich

SAMSTAGSWEG

Fünf Treffen
  • Ort: Pfarrzentrum
  • Zeit: 10.30 Uhr - 15.30 Uhr (erstes Treffen 13.30 Uhr - 16.30 Uhr !!)
Drei Gottesdienste und Andachten gemeinsam mit den anderen Gruppen.

Mittagsimbiss (Hilfe von Eltern ist willkommen).

Begleitung durch festes Katechetenteam, ergänzt durch interessierte Eltern.

Gruppeneinteilung:
ergibt sich am Samstag vor Ort.

Teilnehmerzahl:
begrenzt auf 40 Kinder

Anmeldung:
  • allgemeine Anmeldung zur Erstkommunion während des ersten Elternabends,
  • Entscheidung für den Samstagsweg siehe gesonderter Anmeldetermin (wird beim ersten Elternabend bekanntgegeben).

Kostenbeitrag:
10,- € allgemeiner Kostenbeitrag,
20,-€ für den Mittagsimbiss.
Eine Kostenbeteiligung der Gemeindecaritas ist möglich.


KLASSISCHER WEG

Neun Gruppenstunden in einer Kleingruppe (ca. 6 Kinder)
  • Dauer: ca. 1-1,5 Std.
  •  Begleitung durch Katechet/-in (z.B. Mutter oder Vater eines Erstkommunionkindes)
  • Ort: bei einer der Familien oder bei den Katechten zu Hause
Sieben Treffen in der Kirche gemeinsam mit anderen Gruppen
  • (z.B. Kirchenführung, Beichtvorbereitung und Beichtfeier, Gottesdienste und Andachten)
  • Infos zu diesen Treffen beim Elternabend.

Gruppeneinteilung:
Die Gruppen stellt Anne-Marie Eising (Pastoralreferentin) gemeinsam mit den Katecheten zusammen. Alle angemeldeten Kinder finden eine Gruppe. Vorherige Absprachen der Eltern untereinander sind nicht nötig!

Anmeldung:
Beim ersten Elternabend.

Kostenbeitrag:
10,- €
Eine Kostenbeteiligung der Gemeindecaritas ist möglich.

Drei Vorbereitungswege zur Erstbeichte und Erstkommunion

Wir möchten den unterschiedlichen Lebenssituation von Familien gerecht werden

Familien leben heute sehr individuell. Die Eltern sind beruflich und familiär unterschiedlich gefordert, und auch der Tagesablauf der Kinder ist bereits häufig vom Terminkalender geprägt. Manche Kinder gehen in die offene Ganztagsschule, fast alle sind im Sportverein, in der Musikschule oder in anderen Gruppen aktiv. Alle Kinder wachsen in unterschiedlichen Familienkonstellationen auf. In einer „Patchworkfamilie“ sieht das Zusammenleben anders aus, als wenn Oma oder Opa mit im Haus leben. Ganz anderen Herausforderungen müssen sich Alleinerziehende stellen. Die Familie, die in ein vorgegebenes Schema passt, gibt es nicht. Und das gilt auch für das Verhältnis zur Kirche und zum christlichen Glauben.

Wir versuchen, den unterschiedlichen Bedürfnissen von Familien gerecht zu werden und bieten den Familien drei verschiedene Wege an, ihr Kind auf die Erstbeichte und die Erstkommunion vorzubereiten: Den „Klassischen Weg“, einen „Samstagsweg“ und einen „Familienweg“. Die Familien wählen aus, welcher Weg am besten zu ihnen passt.

 

 

Sonntag, 9. März 2014

Katechese: entscheidend ist die Qualitiät der Begegnung


Statio vom 2./3.11.2013 - CJ31 –  Ev.: Lk 19,1-10 – Zachäus

 
Was ist das wichtigste Wort im Leben eines kleinen Kindes? „Mama“? oder „Papa“? Darüber freuen sich Mama und Papa natürlich besonders. Worüber sie sich meist gar nicht freuen ist das Wort „NEIN“. Wenn das Kind anfängt, NEIN zu sagen, wird es anstrengend. Dabei ist das „NEIN“ ein gutes Zeichen. Es zeigt, dass das Kind seine eigene Persönlichkeit entwickelt. „NEIN“ sagen kann ein Kind nur, wenn andere bedingungslos „JA“ zu ihm sagen. Wenn es keine Angst haben muss, die Liebe der Eltern zu verlieren. Durch eine vertrauensvolle Beziehung und eine sichere Bindung zu den Eltern entwickelt das Kind das sogenannte Urvertrauen. Ein grundsätzliches Vertrauen ins Leben. Und dies ist entscheidend dafür, dass es später „JA“ zu sich selbst sagen kann, auch wenn andere einmal „NEIN“ zu ihm sagen.  ---  Entscheidend für das Urvertrauen ist also die Qualität der Beziehung zwischen Eltern und Kind.

 Auch Psychologen haben herausgefunden: Für den Erfolg einer Therapie oder einer Beratung ist es nicht allein wichtig, was der Berater kann. Ausschlaggebend ist die Qualität der Begegnung zwischen ihm und dem Ratsuchenden. Wenn der Klient sich akzeptiert und verstanden fühlt, erkennt er oft selber, was für ihn richtig ist. Gute Ratschläge können auch Schläge sein. Aber eine wertschätzende Begegnung kann dem Leben eine neue Richtung geben.

 Von so einer Begegnung erzählt auch unser heutiges Evangelium. Jesus begegnet dem Zöllner Zachäus. Dieser ist zwar reich, aber menschlich gesehen ein armes Würstchen. Die Leute meiden ihn. Nicht nur, weil er ihnen zu viel Geld abknöpft. Von Berufs wegen treibt er Zölle ein für die verhasste Besatzungsmacht. Dazu kommt, dass er mit den Römern – also mit Heiden – regelmäßig Kontakt hat. Das macht ihn für gläubige Juden unrein. Jeder der Kontakt mit ihm hat, schließt sich vom Tempelkult aus. Also gehen ihm lieber alle aus dem Weg. Jesus dagegen laufen die Leute entgegen. Gerade erst hatte er einen Blinden geheilt. Neugierig stehen sie an der Straße. Auch Zachäus will sehen, wer dieser Jesus sei. Alleine sitzt er im Baum und hält Ausschau nach ihm. Vielleicht versteckt er sich sogar hinter den Blättern. Doch Jesus geht nicht vorbei: Er bleibt stehen. Sieht Zachäus an.  - 

Stellen Sie sich diese Situation im Baum mal bildlich vor: Sie selbst sind Zachäus, sitzen da oben im Baum hinter dem Blättervorhang. Von aller Welt werden Sie gemieden. Und dann trifft Sie ein Blick. --- Da gibt Ihnen jemand Ansehen. ---  Und es bleibt nicht beim stummen Blick. Die Begegnung wird intensiver: „Heute noch muss ich in deinem Haus zu Gast sein.“

In unserem Evangelium bringt Jesus Zachäus Wertschätzung entgegen, gibt ihm Ansehen. Und das ermöglicht diesem, sein Leben zu ändern. Die Qualität der Begegnung zu Jesus macht es ihm möglich, seinem Leben eine neue Richtung zu geben.

Die Zachäusgeschichte steht auch am Anfang unserer Erstkommunionvorbereitung. Auch dort ist die Qualität der Begegnung zwischen Kindern und Katecheten ganz wichtig. Den Kindern soll bewusst werden, dass Gott sie liebt: Vor aller Leistung und trotz aller Schuld. Sie sollen die Erfahrung machen, dass sie dazugehören: zur Gruppe und zu Jesus Christus und damit zur Kirche. Und die Eltern sollen erfahren, dass Gott anders ist als die Menschen. Er macht immer den ersten Schritt. Gott sagt „JA“! Und erst dann folgt unsere Antwort – unser Tun. Unter Menschen ist das ja oft umgekehrt. Die erwarten, dass man sich erst ändert, bevor sie einen wertschätzen. Glauben ist aber kein Erziehungsmittel. Es geht um Begegnung mit Jesus Christus. Und in der Katechese sollen die Kinder eine Ahnung davon bekommen, dass ihr Leben gelingt, wenn sie darauf vertrauen, dass Gott „JA“ zu ihnen sagt.

Doch wie kommen Menschen zum Glauben? Wir können ihn ja nicht wie ein fertiges Paket übergeben. -- Zum Glauben kommt man durch Glaubenszeugen und durch eigene Erfahrungen. Und beides wollen wir Kindern in der Katechese ermöglichen: Gelingende Begegnung mit Glaubenszeugen und Begegnung mit Gott.

Leider wird es immer schwieriger, dass die Kinder solchen Glaubenszeugen begegnen können. Aus dem Kreis der Eltern finden sich jedes Jahr immer weniger, die bereit oder fähig sind, die Kinder auf die Erstkommunion vorbereiten. In diesem Jahr fehlen noch Katecheten für etwa sieben Gruppen. Das heißt: 35 Kinder können derzeit nicht auf die Erstkommunion vorbereitet werden. Mir wurde deshalb schon gesagt: „Du bist viel zu lasch. Du musst die Eltern zu ihrem Glück zwingen.“ Andere sagen recht unverhohlen: „Die Eltern machen es sich leicht: Geben ihr Kind ab und halten sich raus. Die können ruhig auch mal was tun!“ Ich werde regelmäßig wütend, wenn ich so etwas höre. Wütend, und auch hilflos. Da wird „Glauben-bezeugen“ gleichgesetzt mit „fleißig sein“. Ich habe den Eindruck, Viele verschließen die Augen vor der Situation, in der Familien leben.

Denn erstens: Eltern sind nicht faul. Viele haben einfach keine Zeit, weil sie berufstätig sind. Auch viele Mütter. Dazu kommt, von allen Seiten wird erwartet, dass sie sich einbringen: von der Schule, vom Kindergarten, vom Sportverein. Und zweitens: Viele Eltern sind selbst nicht mehr im Glauben groß geworden. Oder sie fühlen sich da nicht mehr zu Hause. Aber ihren Kindern wollen sie den Glauben nicht vorenthalten!! Diese Eltern können jedoch den Kindern keine Glaubenszeugen sein. Sie brauchen selbst welche…

Ich muss gestehen, manchmal denke auch ich ein wenig resigniert: „Die wollen ja nur die schöne Familienfeier. Am Sonntag nach der Erstkommunion sehen wir kaum noch jemanden.“ Aber vielleicht ist ja die Erstkommunion für die Familien so etwas wie der Maulbeerfeigenbaum für Zachäus… Vielleicht ist die äußere Feier der Blättervorhang, hinter dem sie sich verstecken, um dennoch den Ausblick auf Jesus frei zu haben? Und vielleicht begegnen ihnen in unseren Gemeinden auch viel zu wenig Menschen, die wie Jesus stehen bleiben und sie anblicken. Die sie erst einmal annehmen, wie sie sind, ohne Vorbedingung und Erwartung. Menschen wie Jesus, mit denen wertschätzende Begegnung möglich ist. Vielleicht könnten solche Begegnungen ihrem Leben ja eine ganz neue Richtung geben?

Liebe Gemeinde, der Apostel Petrus schreibt: „Gebt jedem Rede und Antwort, wenn er nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt.“ Die Katechese ist Aufgabe der ganzen Gemeinde – jeder nach seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten. Natürlich gehören zur Gemeinde auch die Eltern der Erstkommunionkinder. Aber immer weniger haben die Fähigkeit und Möglichkeit, Katechet zu sein.

Darum möchte ich einen Kreis von Gemeindemitgliedern aufbauen, die Kinder als Erstkommunionkatecheten begleiten, auch wenn sie kein eigenes Kind zur Erstkommunion führen. Es geht nicht darum, den Eltern diese Aufgabe vorzuenthalten. Es geht darum, ihr Engagement zu ergänzen. Ich stelle mir vor, dass dieser Kreis von Gemeinde-Katecheten so groß wird, dass jeder Einzelne nicht jedes Jahr in Aktion treten muss. Denn Zeit spielt ja für Viele eine große Rolle. Vielleicht sagen Sie sich ja nun: „Ja, das ist etwas für mich. Ich möchte meinen Glauben bezeugen“. Und wenn Sie dazu noch Zeit haben und Erfahrung im Umgang mit Kindern, dann kommen Sie doch zum Infoabend am 18. November ins Pfarrzentrum St. Otger. Oder rufen Sie mich an. Vielleicht kennen Sie auch jemanden, für den das eine gute Aufgabe wäre. Machen Sie Werbung!
 
Das wichtigste Wort im Leben eines Menschen ist das Wort „JA“. Das Wort, das andere ihm zusprechen, bevor sie etwas von ihm erwarten. Helfen wir den Kindern und deren Familien gemeinsam, dass sie darauf vertrauen können, dass Gott schon längst „JA“ gesagt hat. Zu ihnen und zu uns allen. Und helfen wir ihnen, dass sie IHM antworten können und auch „JA“ sagen.

(Anne-Marie Eising, Pastoralreferentin St. Otger, Stadtlohn)

Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt...


Statio 22./23.2.2014
(Lev 19, 1-2.17-18; 1 Kor 3, 16-23; Mt 5,38-48)

In einem Sprichwort heißt es: „Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.“ Kennen Sie das auch? Zumindest haben mir das einige Katechetinnen bestätigt. Es ging um die Beichtvorbereitung der Erstkommunionkinder und den Sinn eines Gewissensspiegels. Grundsätzlich sagt uns ja unser Gewissen, was richtig ist und was falsch. Erst einmal sind wir nur unserem Gewissen gegenüber verantwortlich. Aber wir sind auch verantwortlich für unser Gewissen. Das heißt, wir müssen es schulen und an Wertmaßstäben orientieren. Christen nehmen maß an Jesus Christus. Daher orientiert sich der Gewissensspiegel der Kinder an der Goldenen Regel und am Liebesgebot.

Mit der Goldenen Regel konnten die Katechetinnen noch viel anfangen. „Alles, was ihr von anderen erwartet, das tut auch ihnen!“ (Mt 7,12). Die Mütter meinten: „Ja, das können schon Kinder gut verstehen und auch umsetzen. Zuerst überlegen, was ich mir wünsche. Wie soll der Andere sich mir gegenüber verhalten? Dann weiß ich, wie ich handeln muss. Es ist zwar anspruchsvoll, den ersten Schritt zu tun, aber es überfordert nicht.

Anders das Liebesgebot: „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst.“ (z.B. Lev 19, 18 oder Mt 22, 39) „Das ist schon eine andere Hausnummer.“ meinte eine. „Den anderen lieben? Das ist manchmal einfach unmöglich. Mein Nachbar zum Beispiel. Der ist ein richtiger Stinkstiefel. Eigentlich haben wir eine gut funktionierende Nachbarschaft. Aber vor einem Jahr ist der neu zugezogen. Anfangs hab ich ja noch versucht, freundlich zu sein. Aber der bringt es nicht einmal fertig, zurück zu grüßen. Und dann letztens die Sache mit den Mülltonnen…“ --

Na ja, ähnliche Situationen fallen Ihnen bestimmt auch ein…

„Nach der Goldenen Regel zu handeln ist doch einfach“, meinte die Katechetin. „Ich erwarte mir einfach nichts mehr von dem. Ich will auch gar nicht mehr gegrüßt werden. Also kann ich ihn links liegen lassen.“ Na ja, hab ich gedacht, so kann man sich rausreden. Ob sie wirklich nichts mehr von ihm erwartet? Auf Dauer hält sie das bestimmt nicht aus.

Die Katechetin meinte weiter. „Also: Goldene Regel, o.k. – aber ihn lieben wie mich? Nee, das kann ich nicht. Dazu ist der mir viel zu unsympathisch.“

Ein Problem, sich selbst zu lieben, hatten die Frauen nicht. Ihre Mütter dagegen hatten noch gelernt: das ist egoistisch. Dabei ist es doch ganz wichtig. Nur wenn ich mich selbst annehmen kann, kann ich auch andere schätzen. Nur wenn es Eltern gut geht, können sie gut für ihre Kinder da sein. Nur wenn erwachsene Kinder nicht überfordert sind, können sie die alten Eltern pflegen. Selbstliebe und Nächstenliebe: Das sind zwei Seiten einer Medaille. Leider fällt das vielen Menschen schwer.

Und wenn es doch gelingt, sich selbst zu lieben: „Den blöden Nachbarn genauso lieben wie mich? Das ist schon eine Zumutung.“, meinte die Katechetin. „Und überhaupt, was ist denn mit „Liebe“ gemeint? Soll ich jedem um den Hals fallen? Soll immer Friede, Freude, Eierkuchen sein? Das ist doch unrealistisch.“

Dennoch steht heute in der Lesung gerade dieses Gebot: „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst.“ (Lev 19,18) Man kann es besser übersetzen mit den Worten: „Du sollst deinem Nächsten Taten der Liebe erweisen: Er ist wie du.“ [1] Das heißt:

Der andere ist ein Mensch – wie du.

Er braucht Nahrung und Kleidung – wie du.

Er braucht Anerkennung und Liebe – wie du.

Er hat Fehler – genau wie du!

Und er ist von Gott geschaffen und geliebt – wie du!

Das heißt: er hat Würde – genau wie du!

Es geht nicht um schöne Gefühle, es geht um die Haltung zum anderen. Es geht auch nicht darum, die Selbstliebe zum Maßstab der Nächstenliebe zu machen. Man soll sich daran erinnern, dass der andere wesensgleich ist mit einem selbst. [2] Wenn ich sage: „Der ist ja nicht wie wir. Der ist anders.“, setze ich seine Würde herab. Das war schon immer er Anfang von allem Übel. Zum Beispiel: Frauen sind anders als Männer. Schwarze sind anders als Weiße. Juden sind anders als Deutsche: Bevor man Millionen von Menschen ermordet hatte, machte man sie zu „Untermenschen“ oder „Parasiten“. 

Und das funktioniert auch heute noch so. Beim Mobbing zum Beispiel: in der Schule oder am Arbeitsplatz. Ist jemand erst einmal zum Opfer degradiert, ist das die Erlaubnis für alle, erst recht drauf zu hauen. Hämische Kommentare bis zum Rufmord bei Facebook und Co. finden keine Grenzen. Das ist der Anfang vom Ende. Manche führt das in den Selbstmord.

Der Andere ist wie Du. Er hat Würde – wie du. Im Evangelium heißt es: „Gott lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten.“ Er liebt mich und er liebt den anderen. Sogar den bösen Nachbarn… Darin haben wir unseren gemeinsamen Nenner. Und das ist nicht der kleinste gemeinsame Nenner. Das ist die höchste Würde, die man sich nur denken kann. Wer das voraussetzt, kann die Andersartigkeit eines Menschen ertragen, - ja sogar wert schätzen. Sie bereichert dann das eigene Leben.

Der Andere ist wie Du. Deshalb sollst du ihm Taten der Liebe erweisen. Wer das tut, verändert seine Haltung zum anderen. Das äußere Tun verändert die innere Einstellung. So kann ich Abneigung und sogar Hass überwinden. Dem anderen entgegen kommen, ohne etwas von ihm zu erwarten. Und wenn es nur ein freundlicher Gruß ist.

Und wenn er mich nicht zurückgrüßt: Niemand zwingt mich, mich zu ärgern. Der Andere ist ja nicht verantwortlich dafür, wie ich mich fühle. Dafür sorgen nur meine eigenen Gedanken. Wie ich die Situation bewerte entscheidet darüber, wie es mir damit geht. Es kann tausend Gründe dafür geben, warum der Nachbar nicht grüßt. Aber ich erfinde einen Grund und grüble darüber nach. Innerlich steigere ich mich in etwas hinein. Da hilft manchmal nur: innerlich STOP sagen und nicht weiterdenken.

Meine innere Einstellung ändern kann ich zum Beispiel, wenn ich dem Anderen immer wieder entgegenkomme: Mit Taten der Liebe. Vielleicht hilft gerade das auch dem Stinkstiefel von Nachbarn, sich zu ändern. Zumindest aber wird die Spirale von Abneigung, Hass, Konflikten und Gewalt unterbrochen. Im kleinen Nachbarstreit, im Familienzwist oder gar in Konflikten zwischen ganzen Völkern. Wenn keiner nachgibt, geht´s immer weiter…

So kann man auch das Gebot der Feindesliebe verstehen. Darum geht es heute im Evangelium. Jesus gibt den Rat, dem Feind gegenüber eine versöhnliche Haltung einzunehmen. Das entschärft. Nimmt ihm vielleicht seine Feindseligkeit.

Möglich wird das, wenn ich meinen inneren Halt in Gott gefunden habe. Ich bin geliebt! Das kann mir niemand nehmen. Mit diesem inneren Halt kann ich meinen Mitmenschen in einer anderen Haltung gegenübertreten. Und diese Haltung beeinflusst mein Verhalten. Taten der Liebe werden möglich.

Liebe Gemeinde, daran übe ich auch noch. Vielleicht ist das eine Aufgabe, an der man sein Leben lang üben muss. Und wenn mir Taten der Liebe nicht möglich sind, kann ich zumindest versuchen, für den anderen zu beten. Das hört sich fromm an, aber es wirkt. Ich hatte mal mit einem Menschen zu tun, der mir das Leben schwer machte. Er hatte mich sogar tief verletzt. Anderen ging es ähnlich. Da sagte mir eine ältere Frau: „Ja, man kann für ihn wohl nur noch beten.“ Das fand ich im ersten Moment abwegig. Ich wollte mich mit ihm auseinandersetzen. Mein Recht bekommen. Ich wollte ihn ändern. Aber dann hab ich es einfach mal versucht: Ich hab für ihn gebetet. -- Es hat ihn und die Situation nicht verändert. Aber meine Haltung hat sich verändert. So konnte ich mich ihm gegenüber anders verhalten.

Vielleicht kann man dann das Sprichwort „Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt“ anders formulieren. Vielleicht sollte man sagen:
Wenn einem auch der böse Nachbar nicht gefällt, kann gerade der Fromme den Frieden leben.


(Anne-Marie Eising, Pastoralreferentin St. Otger, Stadtlohn)




[1] Stuttgarter Altes Testament; Kommentar zu Lev 19,18, Stuttgart 2004, S. 194,
[2] vgl. Fulbert Steffensky, Schöne Aussichten – Einlassungen auf biblische Texte, Radius-Verlag Stuttgart, 2006, S. 31ff

Samstag, 8. März 2014

Was ist ein Sakrament?

Sakramente sind Zeichen der Nähe Gottes.




In einem Lied von Manfred Siebald heißt es:
"Gott ist schon da, er will dir Gutes tun." Damit ist eigentlich alles gesagt.
Gott ist da: In uns, um uns, einfach da. Er liebt uns, hat uns ins Leben gerufen und will, dass unser Leben gelingt. Immer wieder haben Menschen erfahren, dass er für sie da ist. Manchmal erkennt man es erst im Nachhinein. Und manchmal brauchen Menschen äußere Zeichen, damit sie sich dran erinnern - damit seine Liebe real wird. Die Symbole der Sakramente sind solche Zeichen. Sie sind äußere Zeichen, die eine Geschichte in sich tragen. Nur wer diese Geschichte kennt, wird in diesen Zeichen die Liebe Gottes erfahren.
 
Die Geschichte von Brot und Wein lautet:
 
"Während des Mahls nahm Jesus das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es ihnen und sagte: Nehmt, das ist mein Leib. Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet, reichte ihn den Jüngern und sie tranken alle daraus. Und er sagte zu ihnen: Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird." (Markus-Evangelium, Kapitel 14, Verse 22-24)
 
Wenn Jesus zu seinen Freunden sagt: "Das Brot ist mein Leib", dann meint er damit: So, wie dieses Brot gebrochen wird, so wird auch mein Leben zerbrochen. Ich setze mein Leben aufs Spiel, damit ich meiner Botschaft treu bleiben kann - damit ihr mir die Liebe Gottes glaubt. In der Gestalt dieses Brotes begegnet euch mein Wesen. Ihr empfangt meine Liebe. So, wie das Brot euch satt macht, so will auch ich euren Lebenshunger stillen. So, wie das Brot euch Energie gibt, will auch ich euch Kraft geben zum Leben. So, wie das Brot in euch verdaut wird und ein Teil von euch wird, so will auch ich euch ganz und gar durchdringen und ein Teil von euch werden.

Ebenso ist es mit dem Wein: "Das ist mein Blut". Wein als Zeichen für Lebensfreude. Der Rausch ein  Zeichen für Gottes Liebe. Er liebt nicht mit kühlem Kopf - berechnend. Er verschenkt sich ganz und gar, fließt über vor Liebe. In Jesus geht Gott aus sich heraus. Er gibt sein ganzes Herzblut - für uns.
 
Wenn wir in der heiligen Messe dieses Brot und den Wein empfangen, wird es uns gegeben mit den Worten: "Leib Christi - Blut Christi". Wer es entgegennimmt antwortet: "Amen". Das heißt: "Ja, so ist es". Das ist das kürzeste Glaubensbekenntnis: Ja, so ist es! Ich verinnerliche Jesus Christus - seine Liebe durchdringt mich. Er wird ein Teil von mir, ich ein Teil von ihm.

Durch Brot und Wein mit Jesus Christus verbunden


 

Die Erstkommunionvorbereitung unserer Gemeinde steht unter dem Motto:

Durch Brot und Wein mit Jesus Christus verbunden.

Neben Taufe und Firmung ist die Erstkommunion ein Sakrament der Eingliederung in die Gemeinschaft der Christen.
Gemeinschaft zu erfahren ist wichtig für ein glückliches und gelingendes Leben. Auch den Glauben können wir nur in Gemeinschaft leben – zumindest, wenn wir an Jesus Christus glauben. Schließlich haben die Menschen, die mit ihm zusammen waren, immer wieder durch die Gemeinschaft mit ihm erfahren, wie sehr Gott sie liebt. Besonders deutlich wurde ihnen dies, wenn er sich mit ihnen gemeinsam an einen Tisch gesetzt hatte. Der Höhepunkt dieser Gemeinschaftserfahrung war das letzten Abendmahl. In ganz besonderer Weise hat Jesus seinen Freunden gezeigt, dass der für sie da ist.